Es gibt weitere Gründe zur Umrechnung von Spektren. Einer ist die Ermittlung von spektral abhängigen Auswirkungen der Strahlung.
In Abbildung ist eine Linie
(rot) eingezeichnet, die anzeigt wie stark sich Wellenlängenbereiche eines Spektrums
auf die Entstehung von Sonnenbrand auswirken. Sie ist im kurzwelligen Bereich konstant 1 und fällt ab 298 nm stark ab. Das bedeutet dass
langwellige UV Strahlung sehr viel weniger wirksam ist als kurzwellige.
Zur Bewertung des Spektrums muss man hier wieder Wert für Wert den gemessenen Spektralwert
(blau) mit dem Wert der Wirkungsfunktion
S
(rot) gleicher Wellenlänge multiplizieren und erhält als Resultat hier in Abbildung
die Kurve E
(rot gefüllt) .
Das Integral dieser Kurve ist ein Maß für die entsprechende Wirkung.
Es gibt eine ganze Reihe von spektral sehr unterschiedlichen biologischen Wirkungen von der Photosnthese bis zur Vitamin D Bildung bei
Bestrahlung menschlicher Haut.
Die entsprechenden Wirkungsfunktionen wurden basierend auf Testreihen in Normen festgeschrieben und liegen meist in tabellierter Form
vor.
Mit diesen Wirkungsfunktionen müssen die Strahlungswerte Wellenlänge für Wellenlänge bewertet werden, indem man sie im Innern des Integrals multipliziert. Hier im Beispiel
Kämen mehrere verschiedene Strahlenquellen mit zum Beispiel den spektralen Bestrahlungsstärken
und
zum Einsatz,
wäre die gesamte erythemwirksame Bestrahlungsstärke entsprechend
Ebenso lassen sich spektrale Reflexionsgrade
einrechnen.
Fließt beispielsweise die Strahlungsquelle mit
reflektiert mittels
ein, die andere jedoch nicht und werden beide mit einem
Filter
beaufschlagt, dann ergibt sich für die vorhergehende Ausgangslage
Mit der Methode spektral in gleicher Weise aufgeteilte Werte vor der Integralbildung zu addieren und zu multiplizieren können die meisten physiklaischen Systeme durchgerechnet werden. Doch es ergeben sich auch Fragestellungen, die darüber hinaus gehen.
Hat man zwei Wirkungsfunktionen, eine mit positiver Wirkung und eine mit zu vermeidender Wirkung,
dann könnte man einen Spektralbereich suchen mit maximaler positiver und minimaler negativer Wirkung.
So ein Fall liegt beispielsweise bei der Wirkung für die positive VitaminD-Bildung
und der zu vermeidenden Erythembildung
vor.
Man muss also zwei Spektren ins Verhältnis setzen, und zwar Wellenlänge für Wellenlänge. Das geht natürlich nur in dem Wellenlängenbereich, in dem beide Spektren
Werte aufweisen und der Nenner des sich ergebenden Bruchs nicht den Wert Null einnimmt.
Durchführen lässt sich die Berechnung durch Division der einzelnen Spektralwerte oder durch Multiplikation mit den Kehrwerten des Spektrums im Nenner.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Addition, Multiplikation, Kehrwertbildung und Integration benötigt werden, um mit Spektren zu rechnen.